ADSL und VDSL

Unter DSL wird im Allgemeinen ein weit verbreiteter Internet-Übertragungsstandard verstanden, das englische Kürzel steht dabei für Digital Subscriber Line. Gegenüber seinen Vorgängern (Telefonmodems mit bis zu 56 Kbit/s und ISDN mit maximal 64 Kbit/s) erlaubt Internet über Breitband eine um ein Vielfaches höhere Geschwindigkeit, was die Übertragungsraten anbelangt.

Die Verbreitung von DSL nahm vor allem Anfang der 2000er Jahre ihren Lauf. Im Jahre 2015 verfügten allein in Deutschland fast 23 Millionen Haushalte über einen entsprechenden Anschluss. Dieser wird meist zusammen mit einem Anschluss für das Festnetz geschaltet, da beide dieselbe Leitung benutzen.

Unter Privatkunden verbreitet – Asymmetrisches DSL

Verbreitet sind in Deutschland zwei Varianten des DSL, nämlich ADSL und VDSL. Das Kürzel ADSL steht dabei für Asymmetric Digital Subscriber Line, also für asymmetrisches DSL. Dies leitet sich aus dem Umstand ab, dass die Geschwindigkeiten, mit denen Datenpakete aus dem Internet bezogen bzw. an das Internet verschickt werden, unterschiedlich hoch sind. ADSL ist hierzulande die am meisten verbreitete DSL-Variante bei Privatkundenanschlüssen, da die meisten Nutzer mehr Dateien aus dem Internet herunter- als hochladen. Die Datenübertragungsraten bzw. Geschwindigkeiten werden auch als Up- (hochladen, upload) und Downstream (herunterladen, download) bezeichnet.

ADSL wird über normales Kupferkabel betrieben, das flächendeckend durch Anschlüsse an das Festnetz zur Verfügung steht. Da sämtliche Daten – Festnetz und Breitbandinternet – über ein Kabel verschickt werden, ist beim Nutzer ein spezielles Endgerät erforderlich, der so genannte DSL-Splitter. Wie der Name es bereits vermuten lässt, werden die unterschiedlichen Signale hierbei getrennt. Separate Splitter finden sich jedoch immer weniger, da es möglich ist, diese gleich in ein Modem zu integrieren. Nutzerseitig ist damit in den meisten Fällen nur noch ein einziges Gerät nötig; Das Modem selbst, von dem auch der Telefonanschluss abgeht. Ob ADSL beim Verbraucher verfügbar ist, hängt vor allem vom örtlichen Netzausbau ab. Maßgeblich ist auch die Entfernung zum nächsten Verteiler, wobei hier natürlich die Länge der Kabel maßgeblich ist, nicht die Entfernung als Luftlinie.

VDSL – Breitbandstandard im Ausbau

Auch beim VDSL handelt es sich im Grunde genommen um einen asymmetrischen Anschluss. Der Unterschied liegt vor allem in den höheren Geschwindigkeiten, die sich per VDSL im Downstream, also beim Herunterladen erreichen lassen. Auf Grund seiner geringen Signalreichweite konnte sich der Standard VDSL1 auf Dauer nicht durchsetzen. Mehr Erfolg ist dem VDSL2-Standard beschieden, dessen Netz vor allem in den Ballungsgebieten kontinuierlich ausgebaut wird. Eine Kombination aus Glasfaser- und Kupferkabel garantiert Datenübertragungsraten bis zu 100 Mbit/s, weswegen sich VDSL2 für IPTV einsetzen lässt. Dabei redet man von so genannten „Triple-Play-Diensten“, worunter eine Zusammenführung von Festnetz, DSL über Breitbandverbindung und IPTV (Fernsehen übertragen über das Internet in HDTV-Qualität) zu verstehen ist. Damit sich die einzelnen Signale nicht gegenseitig stören, werden spezielle VDSL2-Splitter eingesetzt.

Telekom

Quelle der Grafik – Deutsche Telekom

Der Ausbau des VDSL-Netzes wird vor allem in den größten deutschen Ballungsgebieten, z.B. Berlin, Hamburg und München vorangetrieben. Auch kleinere Städte sind an das Netz angebunden, können jedoch aufgrund technischer Beschränkungen nicht mit allen VDSL-basierten Angeboten bedient werden. In größeren Städten sind die verfügbaren Angebote vor allem von der Entfernung zum nächsten Verteiler abhängig. Nur dann, wenn dieser weniger als einen Kilometer vom Wohnort entfernt ist, können die entsprechenden Angebote auch genutzt werden.